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Der Vorteil, nur von der Vorstellungskraft zu leben, wie es bei Bjørkisen, Dwarf und mir der Fall ist, besteht darin, dass man länger im Bett bleiben kann und anders als Menschen nicht aufstehen muss, um zu frühstücken.


Ein letzter Blick in unser Zimmer

Als wir Rosendal morgens gegen halb 10 verließen, schien die Sonne - schlechtes Timing, wenn ihr mich fragt.


Warten in der Schlange auf die Fähre in Årsnes


Blick Richtung Norden von der Anlegestelle in Årsnes


Die Fähre kommt!


Die Fähre aus der Gegenrichtung während der Überfahrt

Auf unserem Rückweg nach Bergen war einer der Tunnel - ich glaube, es war der Tyssetunnel - gesperrt wegen Bauarbeiten. Burkhard und die anderen Autofahrer vor und hinter uns wurden darüber informiert, dass wir auf das Ledebil (das "Führungsauto", welches die Fahrzeugkolonne anführt, wenn eine längere Strecke nicht gleichzeitig in beide Fahrtrichtungen befahrbar ist) - eine Art norwegische Besonderheit - warten müssten, welches uns die alte Straße entlangführen würde.


Warten auf Godot...äh...das Ledebil


Blick nach links während der Warterei

Als das Ledebil schließlich kam, war die Schlange hinter uns schon deutlich länger geworden.

Es stellte sich heraus, dass die alte Straße so eng war, dass sie an den meisten Stellen nicht genug Platz für gleichzeitigen Verkehr aus beiden Richtungen geboten hätte, weshalb der Einsatz eines Ledebils schon sinnvoll war.

Etwas später haben wir einen kurzen Zwischenstopp an der Samnanger Kirke gemacht.


Samnanger Kirke


Blick über den Friedhof bei der Samnanger Kirke

Die nächste Stelle, an der wir anhielten, war ein Aussichtspunkt in der Nähe von Trengereid. Dort gab es einen Kreisverkehr, von dem aus wir auf die E16 Richtung Bergen abbiegen mussten.


Der Aussichtspunkt bei Trengereid


Der Risnestunnel lauert schon auf uns

Wir kamen schließlich bei unserem Hotel in Bergen, dem Hotel Park, gegen 13 Uhr an.

Dank des Stadtplans von Bergen, den wir auf der Fähre gratis hatten mitnehmen können und auf dem alle Einbahnstraßen und die Richtungen, in welche sie führen, angegeben waren, war es nicht zu schwierig, zu unserem Hotel zu gelangen. Burkhard konnte sein Auto direkt vor dem Hotel auf der gegenüberliegenden Straßenseite parken, aber es war nicht umsonst, sondern kostete 100,00 NOK für 24 Stunden, was aber in Ordnung war.

Nachdem wir eingecheckt hatten, ging Burkhard ins Stadtzentrum auf die Suche nach Buchhandlungen, wo er die neuesten Sammelbände von zweien seiner norwegischen Lieblingscomics bekommen könnte, Kollektivet und Nemi. Und er war erfolgreich! Allerdings ist es manchmal klüger, ein Buch nicht direkt dort, wo man es zuerst sieht, zu kaufen. Von seiner letzten Reise nach Oslo im November 2013 (ich habe darüber keinen Bericht geschrieben) erinnerte Burkhard sich noch daran, dass die Plattenläden von Platekompaniet normalerweise auch eine Auswahl an Büchern haben, die manchmal etwas billiger sind als in "richtigen" Buchhandlungen. Also schaute er auch mal im Plattenladen von Platekompaniet im Zentrum von Bergen vorbei und stellte fest, dass der reguläre Preis von Band X von Nemi 20,00 NOK billiger als in der Buchhandlung war, wo er ihn zuerst gesehen hatte. Überdies wurde er mit einem weiteren Rabatt von 20% angeboten, so dass Burkhard nur 239,00 NOK statt 319,00 NOK bezahlen musste.


Band X von einem von Burkhards norwegischen Lieblingscomics

Wo ich gerade von Comics rede: Ich finde, es ist schon bemerkenswert, dass es in einem relativ kleinen Land (was die Einwohnerzahl betrifft) wie Norwegen mehrere monatlich erscheinende und an erwachsene Leser gerichtete Comicmagazine wie z.B. Nemi, Kollektivet, Pondus und Billy gibt, während mir kein vergleichbares Comicmagazin in Deutschland einfällt. Es sei noch erwähnt, dass diese monatlichen Comichefte in Norwegen nicht nur die Comics enthalten, nach deren Titel sie benannt sind, sondern in der Regel mindestens 5 bis 6 Comics von anderen Zeichnern, von denen einige aus Amerika und einige (auch sehr gute) aus Norwegen stammen.

Es ist z.B. einer (bereits vor einigen Jahren erschienenen) Ausgabe des monatlichen Comicmagazins Nemi zu verdanken, dass Burkhard die fantastische amerikanische Comicserie Fables (allerdings keine lustige, wie an dieser Stelle erwähnt sei) entdeckt hat. Dank einer Ausgabe des monatlichen Magazins Kollektivet ist Burkhard Fan der lustigen amerikanischen Comicreihe "Pearls Before Swine" von Stephan Pastis geworden und hat jüngstens durch eine Ausgabe des Magazins Billy die witzige amerikanische Comic-/Cartoon-Serie "Tundra" von Chad Carpenter entdeckt. Jeder, der die Cartoons von Gary Larson mag, sollte sich mal ein paar "Tundra"-Cartoons anschauen! Auch die Cartoon-Serie "Helt Nils" des norwegischen Zeichners Nils M. Ofstad, die derzeit im Magazin Pondus zu finden ist, sollte Fans von Gary Larson zusagen.

Als er in einer Buchhandlung die Abteilung für Bücher über Kunst im allgemeinen und für Bücher über die Kunst von Edvard Munch im besonderen durchschaute, entdeckte Burkhard ein lustiges Buch mit dem Titel "The (True!) History of Art" von Sylvain Coissard und Alexis Lemoine. Es sei betont, dass es nur ein Kunstwerk von Munch enthält, nämlich "Der Schrei" (und was davor geschah) - man sieht es schon auf dem Buchcover -, während alle anderen Gemälde, die in diesem Buch gezeigt werden, von anderen Malern stammen. Burkhard gefiel dieses Buch so gut, dass er nach unserer Rückkehr nach Deutschland gleich "Les (vraies!) histoires de l'art - le retour" (ein Nachfolger zum ersten Buch nach derselben Idee mit anderen Gemälden) bestellt hat - bislang ist dieses Buch nur in der französischen Originalfassung erhältlich, aber ich denke, dass selbst Leute, die (anders als Burkhard) kein Französisch verstehen, in der Lage sein werden, die meisten Pointen zu verstehen.

Überraschenderweise hatte es nach unserer Ankunft in Bergen nicht geregnet bis zum dem Zeitpunkt, als Burkhard in ein Restaurant ging, um etwas zu essen. Glücklicherweise hatte der Regen wieder aufgehört, als Burkhard mit dem Essen fertig war.


Ein schöner Pavillon im Zentrum von Bergen


Die Fontäne in Lille Lungegårdsvann

Gegen halb 6, als Burkhard vom Herumlatschen in der Stadt und durch verschiedene Geschäfte schon etwas müde geworden war, ist er schließlich zum Hotel zurückgekehrt, um sich dort ein bisschen auszuruhen. Von der Grieghalle ging es bergauf zu unserem Hotel.


Die Straße bergauf zu unserem Hotel


Jetzt sind es nur noch ein paar Meter!

Unser Zimmer war in der ersten Etage.


Der Korridor in der ersten Etage

Das Zimmer war sehr klein.

Ebenso das Bad.

Gegen 8 Uhr abends wollte Burkhard noch mal rausgehen, um ein paar Fotos zu machen, aber dieser Plan wurde durch den Regen, der inzwischen wieder eingesetzt hatte, zunichte gemacht. Schon nach ein paar hundert Metern entschied Burkhard, dass es doch besser wäre, wieder zum Hotel umzukehren.

Beim Zappen durch die Fernsehprogramme stieß er auf eine Sendung "Allsang på Grensen" und fand schnell zwei Dinge heraus:

1. Das Musikgenre "Schlager" gibt es offenbar nicht nur in Deutschland.
2. Es gewinnt nicht an Qualität, wenn die Songs auf Norwegisch gesungen werden.

Als Dwarf das kleine gefaltete Stück Pappe sah, in welchem sich die Schlüsselkarte für unser Zimmer befand, bat er Burkhard, ihm dieses zu geben, damit er ein Zelt daraus bauen könnte, wie er es schon mal vor 5 Jahren in unserem Hotel in Voss gemacht hatte.


Dwarf hat ein kleines Zelt gebaut. (OK, in diesem Zusammenhang von "bauen" zu sprechen, ist wohl eine leichte Übertreibung.)

Danach kletterte er die Tischlampe empor und zeigte uns ein paar Akrobatikeinlagen.


"Guckt mal - nur mit einem Fuß!"

Schließlich war es Zeit, sich für das Zubettgehen vorzubereiten. Zunächst half mir Dwarf, mein Bett zusammenzusetzen.


Bett-Zusammenbau

Und dann musste er mir noch unbedingt zeigen, wie sein gemütlicher Schlafsessel funktioniert.


Wenn man einen von diesen Knöpfen drückt...


...senkt sich die Rückenlehne langsam, bis sie eine fast horizontale Position erreicht hat


Gute Nacht!

Da Dwarf sich darüber beklagt hatte, dass es ohne eine ordentliche Bettdecke bisher immer ein bisschen "frisch" gewesen sei, war er schließlich auf die - nach seiner Meinung - glorreiche Idee gekommen, seinen Umhang, während er in seinem Sessel lag, einfach von hinten nach vorne zu drehen und ihn auf diese Weise als Behelfsdecke zu verwenden (wie man oben auf dem letzten Bild sehen kann).

Da wir für die Fähre zurück nach Dänemark am nächsten Tag nicht vor halb 12 einchecken mussten, hatte Burkhard gehofft, dass er nach dem Frühstück noch einen Spaziergang durch das Stadtzentrum und ein paar Fotos machen könnte. Als er aber am nächsten Morgen aus dem Fenster unseres Zimmers nach draußen schaute, sah es so aus:

Nun, die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht würde das Wetter ja während des Frühstücks besser werden. Übrigens: wenngleich der Frühstücksraum relativ klein war, war die Qualität des Frühstücksbüffets laut Burkhards Aussage besser als diejenige des Fjordhotels in Rosendal. Hier gab es verschiedene Sorten Brötchen und Burkhard schmeckte die selbstgemachte Himbeer- und Erdbeermarmelade wirklich sehr gut. Normalerweise ist er von diesen Marmeladesorten nicht so angetan, weil sie für seinen Geschmack viel zu süß sind, aber diese selbstgemachten Marmeladen hatten einen angenehm säuerlichen Geschmack.

Nachdem Burkhard mit dem Frühstück fertig war, regnete es leider immer noch. Er nahm seinen Schirm und ging trotzdem raus. Er wollte zumindest Bryggen sehen, aber hat wegen des Regens keine Fotos davon gemacht.

In einer Straße in der Nähe von Bryggen entdeckte Burkhard ein interessantes Geschäft namens Rubens Skattkammer, welches Spiele und Spielzeuge für Jung und Alt verkauft. Dort gibt es u.a. auch eine große Auswahl an Perücken und Kostümen für Erwachsene.


Rubens Skattkammer

Wenn man sich z.B. als Superheld, Häschen, Schüler, Nonne, Priester, Polizist/-in, gut bestückter Schotte oder Pirat/Piratenbraut verkleiden will, ist man hier an der richtigen Adresse. Da Burkhard allerdings kein großer Karnevalfan ist, hat er nichts gekauft.


Eine interessante Wandmalerei irgendwo in einer Nebenstraße in Bergen

Gegen 11 Uhr mussten wir auschecken und sind zum Fährenterminal gefahren. Unsere Fähre, dieses Mal war es die Stavangerfjord, legte gegen viertel nach 12 an.


Blick in den linken Außenspiegel um 13 Uhr

Aber es dauerte noch eine Stunde, bevor wir schließlich an Bord konnten.


Blick vom Oberdeck der Fähre über das Zentrum von Bergen


Zur gleichen Zeit der Blick vom Oberdeck nach Westen/Nordwesten. Der blaue Himmel war nicht bloß eine Fata Morgana!

Es erschien uns ein bisschen ungerecht, dass das Wetter in Bergen ausgerechnet zu dem Zeitpunkt besser wurde, als die Fähre im Begriff war abzulegen.

Während wir Bergen verließen, näherte sich ein Schiff der berühmten Hurtigrute aus Richtung Norden.


Hurtigrute nähert sich Bergen


Leute in einem kleinen Boot winken in Richtung Fähre

Da das Wetter auf unserem Weg von Bergen nach Stavanger bedeutend besser war als auf der Hinreise, erkannte Burkhard einige Orte von unserer Norwegenreise vor zwei Jahren wieder, wie z.B. die Brücke, welche Haugesund mit der Insel Karmøy verbindet. Vor zwei Jahren waren wir über diese Brücke auf dem Weg zu Karis Konzert in der Falnes Kirke in Skudeneshamn gefahren und nun fuhren wir mit der Fähre unter dieser Bücke durch.


Die Brücke zwischen Haugesund und Karmøy

Auf der Westseite erkannte Burkhard auch die Kirche von Avaldsnes wieder, bei der wir vor zwei Jahren auf unserem Rückweg vom Konzert in Skudeneshamn angehalten hatten.


Die Kirche von Avaldsnes

Wenn ihr auf dem Foto oben genau hinguckt, könnt ihr sogar die Bank entdecken, auf der Bjørkisen, Dwarf und ich vor zwei Jahren gesessen haben, als Burkhard dort von uns ein paar Fotos gemacht hat. Es muss die Bank ganz rechts gewesen sein.


Die Kirche von Avaldsnes von der anderen Seite aus gesehen

Was auf dem Foto oben etwas wie ein alter Bunker aussehen mag, ist tatsächlich ein Museum, wenn ich mich recht erinnere, aber es war bereits geschlossen, als wir vor zwei Jahren dort waren.


Blick nach Westen und nach Osten


Die Südostspitze von Karmøy

Im Osten erkannte Burkhard die Fähre wieder, die zwischen Mortavika und Arsvågen verkehrt und die eine von zwei Fähren war, die wir vor zwei Jahren nehmen mussten, um von Sandnes nach Rosendal zu gelangen.

)
Könnt ihr die Fähre in der Mitte des Fotos entdecken?


Heranzoomen


Zwei Fähren treffen einander in der Nähe von Mortavika


Nochmals ein Blick nach Westen und Osten


Eine kleine Insel mit einem Leuchtturm


Wir nähern uns dem Fähren-Terminal in Stavanger - rückwärts...


...und seitwärts

In Stavanger musste die Fähre mit LNG betankt werden, und als Sicherheitsmaßnahme wurde die eine Hälfte des Oberdecks mit einem Seil abgesperrt.


Ein Modell der Stavangerfjord und einige Details

Wir verließen Stavanger schließlich irgendwann nach 9.


Blick Richtung Westen gegen 22:15 Uhr

Da es draußen bereits dunkel geworden war, befand Burkhard, dass es Zeit sei, in unsere Kabine zurückzukehren.


Auf dem Weg zurück zu unserer Kabine

Kurz vor Mitternacht sind wir schließlich zu Bett gegangen.

Burkhard musste bereits um 6 Uhr morgens wieder aufstehen, da er noch auf der Fähre frühstücken wollte und wir bereits um halb 8 in Hirtshals anlegen sollten.


Bereit zum Verlassen des Schiffs

Wir verließen die Fähre gegen 8 Uhr und kamen ungefähr drei Stunden später in zwei richtig dicke Staus in der Nähe von Kolding, die beide durch Unfälle verursacht worden waren. Für ein paar Kilometer haben wir dort 1 1/2 Stunden gebraucht. Glücklicherweise waren dies die einzigen Staus auf der Rückfahrt. Burkhard schaffte es mittags gerade noch rechtzeitig zum italienischen Restaurant in Tarp, bevor dort die Küche schloss, und abends waren wir schließlich gegen viertel vor 9 wieder zu Hause.


Die Comics und Bücher, die Burkhard in Bergen gekauft hat

Text: Miss Loona
Fotos: Burkhard

- August 2015 -


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