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DEAD MOON - Hard Wired In Ljubljana - Live Mono (‘97)

DEAD MOON hörte ich das erste Mal, als ich im Anfang ‘99 abends bei Bier und Chips mit einem Bekannten zusammensaß und dieser nach einem Tape gesucht hatte, das ich unbedingt anhören müßte. Er hatte DEAD MOON mal in einem Kaff im tiefsten Oberbayern gesehen und meinte, sie seien „nur geil“. Die Musik, die DEAD MOON machen, läßt sich sicher in eine Kategorie einordnen, nur kann ich diese nicht benennen. Ich hab’ dann etwas nachgeforscht (aufgrund ein paar spärlicher Infos von Heiko, der mal einen Doku-Film mit dem Titel „Hype!“, in dem DEAD MOON vorkamen, gesehen hatte,  ein altes REVELATION rausgekramt) und herausgefunden, daß DEAD MOON ebenso wie NIRVANA oder SOUNDGARDEN aus Seatlle kommen und schon ziemlich früh in jener Szene aktiv waren, aus der später das entstand, was als „Grunge“ bekannt wurde. DEAD MOON schafften nie den Durchbruch, ich vermute, sie wollen das auch gar nicht. Im Plattenladen fand ich ein paar Tage später gleich vier Vinyle vor, von denen ich mir das Live-Doppelalbum von ‘97 mit nach Hause nahm. DEAD MOON bestehen auf diesem Album aus dem Hauptsong-writer Fred Cole (guitar & vocals), einer Frau namens Toody (bass & vocals) und Andrew Loomis (drums). Gespielt wird ziemlich einfacher Rock’n’Roll-Punk, oder wie immer man das nennen mag - was man halt mit durchschnittlichen Gitarre-, Bass- und Schlagzeugkenntnissen so spielen kann. Doch das ist hier nicht der Punkt, denn DEAD MOON leben ihre Musik; traurig, wütend oder melodisch und lärmig; um was es in den Texten geht, ist da erstmal zweitrangig. Ganz klar, hier sind Besessene am Werke. Fred Cole nimmt seine Platten konsequent in Mono auf, was in Zeiten, wo jeder Schrott digitally remastered wird, schon ein Kuriosum darstellt. So kommt der ganze Charme dieser Alben am besten auf Vinyl rüber, oder als Tape-Kopie mit Titeln in krakeliger Handschrift. „Absorb and capture Dead Moon in their element live on stage. It’s a revelation for every one of us, including me“, so hat’s jemand auf’s Cover geschrieben, und das kann man so stehen lassen.

- Martin - 07/01
Wiederveröffentlichung der Besprechung aus NONKONFORM #4/ASCENSION - Original April 1999.