Nach nur eineinhalb Jahren folgt mit Fils de Lutte
unerwartet rasch ein neues Lebenszeichen von den Söhnen des Kampfes
(Albumtitel!). Und siehe da: Es geschehen bisweilen doch noch Zeichen
und Wunder… Beim Nachgoogeln – auf den allesamt französischen
Reviewseiten - fiel mir zwar der ein oder andere abfällige Kommentar à
la “Mittelmaß” oder vergleichbar auf, doch kann ich dies nach
inzwischen mehreren Hördurchläufen vollkommen entkräften; selbst der
allererste Eindruck war eigentlich rundum positiv, und dieses Album ist
in der Zwischenzeit in meiner Gunst nur noch um einiges gewachsen!
Eingespielt in nur drei Tagen von der inzwischen wohl etablierten
Besetzung Bonvoisin-Krief-Diop-Jacob-Dupuy haben unsere Helden wie
schon auf dem Vorgänger unter der Regie von Mike Fraser noch einmal
eine gewaltige Schippe draufgelegt: TRUST anno 2019 tönen frisch,
knackig und angriffslustig wie schon lange nicht mehr, und selbst die
befürchteten katzenmusikalischen Anwandlungen beschränken sich mit dem
Macron-Schmähliedchen “Miss Univers”
auf
ein erträgliches und sogar relativ gefälliges Mindestmaß. Ansonsten
regiert auf dem elften Studioalbum der Band Rock, Rock und nochmals
Rock! Mal dezenter, mal verspielter, mal direkt nach vorn vorpreschend
(Songs wie Portez vos Croix
oder Ce n´est pas ma Faute atmen
sogar ein gewisses “Klassikerpotential”) – richtig gut!
Im Großen und Ganzen wurde die bereits auf Dans le même Sang
eingeschlagene Marschrichtung beibehalten, jedoch hat man das
Songmaterial im Hinblick auf eine zupackende und wohl auch vertraute
Eingängigkeit etwas in Richtung Europe
et Haines getrimmt. Und in etwa diesen Stellenwert würde ich Fils de Lutte
im Gesamtkatalog von TRUST auch beimessen. Nicht mehr, aber beileibe
auch nicht weniger. Oder anders formuliert: 9 von – natürlich nur
illusorischen - 10 Punkten! Damit kann ich als TRUST-Diehardler
wunderbar leben…
- Klaus - 10/2019