JOY DIVISION – At a later date…

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„Wir stehen am Ufer eines Ozeans und schreien in die leere Nacht hinaus; zuweilen antwortet eine Stimme aus dem Dunkel. Aber es ist die Stimme eines Ertrinkenden, und im nächsten Augenblick kehrt das Schweigen wieder.“
– Bertrand Russell (1872 – 1970)

Legenden sterben nie. Auch 27 Jahre nach dem Tod von Ian Curtis genießt die Band, aus der New Order hervorgingen, eine herausragende Sonderstellung in der Pop-Geschichte. Am 5. Oktober 2007 kommt nun endlich „Control“ von Anton Corbijn in die Kinos (in Deutschland soll er am 10. Januar 2008 anlaufen). Man darf gespannt sein. Der Film scheint stilecht in schwarzweiß gedreht worden zu sein. Und hier schon mal der Trailer:

8 Kommentare

  1. Hallo, schön, dass es diese Seite gibt. Inzwischen längst in „Amt und Würden“ angekommen, bekenne ich gern, dass ich auch heute noch ein Joy Division – Fan bin. Über einen Freund und meinen Philosophie – Lehrer stieß ich 1981 auf die Band. „Closer“ ist für mich – klassisch musikalisch ausgebildet – so ziemlich das beste Album aller Zeiten. Wenn alle schon Schlafen gegangen sind traumwandle ich gern durch unser Haus mit dieser Musik im Ohr – und wenn keiner da ist, lase ich die Fensterscheiben dazu zittern. Der beste Moment ist allerdings, wenn draussen schon Schnee liegt und es noch weiter draufschneit…dann reißt es einem glatt die Beine weg…dazu „Iceage“… „walked in line“ oder „Ceremony“… SDM1964

    1. Hallo Stephan, danke für deinen persönlichen Eindruck zu Joy Division! Du hast’s genau erfasst! Gute Musik begleitet einen durch alle Phasen des Lebens; gerade bei Joy Division scheint dies oft der Fall zu sein, wenn ich so die Reaktionen auf den Artikel ansehe. Und die Jüngsten sind wir hier beim ZWNN auch nicht mehr, und ebenso mehr oder weniger in „Amt und Würden“ ;-). Martin

  2. Nette Seite, schick aufgemacht und mit gutem Futter fürn Ohrenverwöhner wie meine Wenigkeit. Der Artikel über Joy Division find ich sehr gelungen lG FIST

  3. Ich habe Gänsehaut. Ich bin leider zu jung um JOY DIVISION je life gesehen zu haben. Als Ian gegangen ist war ich zwölf. Das erste Mal als ich ihm hörte war es vier Jahre später. Seine Stimme begleitet mich noch heute. So war es für mich selbstverständlich, das ich den Film “Closer” angesehen habe. Es war purer Zufall, das es letztes Wochenende war. 18. Mai 2008. Genau vor 28 Jahren hat er seinem Leben ein Ende gesetzt. Ich hab Gänsehaut!!! Luci

  4. …`war letzte Woche in London und hab in den Gängen der Subway (welch Ironie- Corbijn!!) gesehen, das ab dem 2. Mai ein Joy Division Film von Grant Gee im Englischen Kino läuft. Musste leider an diesem Tag abreisen!! Gruss Jochen

    1. Es handelt sich dabei um die Dokumentation „Joy Division“, welche erstmals im November 2007 auf dem Doc Fest in Sheffield gezeigt wurde. Ein deutscher Starttermin ist mir noch nicht bekannt. Hier ist der Trailer:

      Martin

  5. Hab‘ mir den Film natürlich gleich am Erstaufführungstag in Deutschland angesehen. Anton Corbijn hat keinen „Musikerfilm“ a la „The Doors“ gemacht. Gottseidank. Vielmehr orientiert sich der Film stark am Buch „Touching from a Distance“ von Ians Frau Deborah Curtis, welche den Film auch mitproduziert hat, wobei jedoch im Vorfeld des Films auch mit Annik Honoré,Ians Geliebter, gesprochen wurde, die sich erstmals seit Ians Tod öffentlich äußerte. Trotzdem sind die Konzertszenen im Film beeindruckend intensiv. Die meisten kennen Ian Curits ja nur von verrauschten Videos auf youtube oder von Fotos (u. a. von Anton Corbijn natürlich). Gezeichnet wird das Bild eines sensiblen Menschen, der am Druck, immer mehr Konzerte zu absolvieren, einer Epilepsieerkrankung und dem Drama, sich zwischen dem wenig aufregenden Leben mit Frau Kind und einer Geliebten, die er nur auf Tour trifft, entscheiden zu müssen, zerbricht. Die Stunden vor dem Selbstmord am 18. Mai 1980 werden dann auch ziemlich quälend in Szene gesetzt. Fans und Insider bekommen natürlich ebenso ihr Futter: „You all forgot Rudolf Heß“, Herzogs „Strozek“, „The Idiot“ von Iggy Pop, der mit Blut unterschriebenen Plattenvertrag, die Erwähnung des Konzerts im Berliner „Kant-Kino“… Trotzdem stellt der Film keine Mythologisierung von Ian Curtis dar. Kein Ansatz von „folgerichtige Vereinigung von Kunst und Leben (bzw. Tod)“, kein verklärter Poet, der von Anfang an seinen Suizid anstrebt. Die Darstellung von Ians Bandkollegen, den jetzigen „New Order“, tendiert in Richtung „leicht primitive Klötze, die sich um Ians psychisches Befinden wenig Gedanken machen“, deutlich z. B. in einem Scherz nach einem epileptischen Anfall Ians: „Nur gut, daß du nicht Sänger von ‚The Fall‘ bist“. Wie nicht anders zu erwarten, ist „Control“ meisterhaft fotographiert. Viele Einstellungen könnte man direkt von der Leinwand in einen Bildband drucken (und es gibt diesen ja auch). „Control“ ist nicht DER Joy-Division-Film, sondern ein Film über einen Menschen namens Ian Curtis, der bei einer Band namens Joy Division sang. Und weil auch unsereins nicht an der Klatschpresse vorbeikommt: Im „richtigen“ Leben, haben sich Ian und Annik dann doch noch bekommen. Ächz… Martin (zine with no name)

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