Schwermetall’s not dead: Neues aus dem Krachmachersektor

Zugegeben: Das ZWNN ist wohl nicht gerade die erste Wahl, wenn es darum geht, permanent am Puls der Zeit zu sein. Aber so ganz leben wir ja nun auch nicht hinter dem Mond.

Die österreichischen Avantgarde-Metaller DISHARMONIC ORCHESTRA begannen mit erfrischendem Grindcore-Geschepper, das war noch tief in den ausgehenden Achtzigern. Nach einigen Alben und musikalischen Stilwechseln war zwischenzeitlich Feierabend. Im Herbst 2016 kam nach langen 14 Jahren erstmals wieder ein neues Album auf den Markt, erschienen im Eigenverlag. Das verdient Unterstützung: Den neuen Longplayer „Fear of Angst“ gibt’s auf CD und Vinyl im Webshop der Band zu bestellen, nebst Merchandise und zwei älteren Platten als LP-Wiederveröffentlichung.

Einkaufen: http://www.disharmonic.com/shop
Mehr Disharmonisches: http://www.disharmonic.com/music

 

In der letzten Herbstmusik hatten wir mit KRUX ein Projekt von Candlemasstermind Leif Edling vorgestellt. In eine ähnliche Kerbe schlägt THE DOOMSDAY KINGDOM, gerade eben Platte des Monats im Rock Hard geworden. Musikalisch wird das serviert, was Edling offensichtlich am besten kann: klassischer Doom Metal, nicht ganz so schwer und massiv im Sound wie etwa das KRUX-Debüt, aber auch in puncto Gesang durchaus damit vergleichbar. Ob das nun an die alten CANDLEMASS-Klassiker heranreicht oder doch eher „von der Stange“ ist, wie manche Kritiker in den Foren meinen? Keine Ahnung, entscheidet selbst:

 

Die Sache mit der hohen Messlatte ist auch bei THE OBSESSED ein Problem: Ja, das 1994er Album „The Church Within“ ist eine Hausnummer, die man erst einmal wieder erreichen muss. Aber auch damals gab es Songs, die vor allem im Albumkontext funktionierten, während sie als Einzelstücke nicht unbedingt sofort Begeisterung auslösten. „Sacred“ wird der Titel der Comebackscheibe lauten, und was bis dato vorab zu hören war, klingt nach klassischem OBSESSED-Stoff. Keine Experimente, bewährte Machart – was nichts Schlechtes bedeuten muss. Ohne Nerd-Overkill geht’s natürlich heutzutage auch hier nicht mehr: Das Vinyl erscheint unter anderem als „Super Deluxe“-Version, als „Metallic Gold Splatter“ und in sattem Rot. Ausgaben mit CDs und Shirts gibt’s ebenfalls: http://relapse.com/the-obsessed-sacred

 

„Forward Into The Past“ wird das bald erscheinende Album von SKYCLAD heißen, was mir auf seltsame Weise wie eine Art ZWNN-Motto erscheint. Wie dem auch sei: Im NONKONFORM hatten SKYCLAD immer einen Stein im Brett, und während (angeblich) auch an der Wiederveröffentlichung der älteren auf Noise Records erschienenen Scheiben gearbeitet wird, bleibt die Band in neuer Formation weiter auf Kurs. Zu Pfingsten steht ein Gastspiel beim Rock-Hard-Festival auf dem Programm, sodass wir SKYCLAD vielleicht sogar im TV-Programm wiedersehen werden (der WDR-Rockpalast überträgt ja traditionell von dort). Vorab gibt es von der neuen Scheibe das Stück „Change is coming“ zu hören, bei dem es sich lohnt, auch den Text genauer zu studieren. Ja, es gibt sie, die Bands mit konkreten Inhalten abseits von Klischee-Abfeierei oder Szeneverboten à la „Im Metal hat Politik nichts verloren“ (wieso eigentlich?).

– Stefan –  03/2017

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